miércoles, 15 de diciembre de 2010

Restaurant Puput s'Arraco






Früher war das Lokal ein Tante Emma-Laden, Kurt Müller ließ es zum Restaurant umbauen. 

Er war Grafiker, Bildhauer und Schauspieler -
Heute lebt Kurt Müller seine Kreativität am Herd aus - Und hat Erfolg mit seiner Multikulti-Küche

Von Antonia Kuhn



Puput heißt das Restaurant, in dem alles ein bisschen anders ist. Es befindet sich in S´Arracó, im Zentrum dieses verschlafenen kleinen Ortes, oberhalb von Andratx. Hier, im Puput, ist nicht nur die Küche, sondern auch das Wirte-Team besonders. Wo sonst ist der Maître eine Psychologin und der Koch ein Ex-Grafiker, -Bildhauer und -Schauspieler?



Gabriele Pappe und Kurt Müller passen einfach in keine Schablone. Er wollte nach einem bewegten Berufsleben Chef am eigenen Herd" sein - und sie noch etwas anderes, etwas Neues in Angriff nehmen". Seit sieben Jahren nun gehören die beiden mit ihrem Lokal an der Hauptstraße zum Dorfleben von S´Arracó. Hier kocht sich Müller frisch-fröhlich durch seine kulinarischen Erinnerungen. Diese sind hauptsächlich mediterraner und asiatischer Art. Sie stammen einerseits aus der Zeit, als er in Griechenland lebte und dort auch die türkische Küche kennen lernte. Andererseits sind sie die Hinterlassenschaft seiner ausgiebigen Asienreisen. In seiner Küche haben Ingwer und Sternanis, Koriander, Kardamom und Kreuzkümmel ihren festen Platz.



Bei vielen seiner Gerichte spielt Müller mit der Kombination von süß und sauer oder salzig. Das gelingt ihm hervorragend bei der Spargel-Orangensuppe mit Gambas und frischem Basilikum. Auch die rosa gebratene Entenbrust mit süß-pikant mariniertem Chinakohl und der Räucherlachs mit einem Rettichsalat an Orangen-Meerrettich-Vinaigrette sind gelungene Kreationen. Die Spaghetti bereitet Kurt Müller so zu, wie sie kein Italiener machen würde": mit Gambas, Kirschtomaten und frischem Koriander. Und Nudeln werden derzeit mit grünem und weißem Spargel an einer Orangen-Parmesan-Sauce aufgetischt .



Dass Lamm süße Begleitung gut bekommt, ist nicht neu - Müller interpretiert das Ganze auch hier auf seine ganz persönliche Art: Er gibt eine Aprikosen-Ingwersauce und Apfel-Wirsing dazu. Für Menschen, die Traditionelleres vorziehen, gibt es Rinderfilet mit grünem und weißem Spargel  oder Filet vom St. Petersfisch auf einer Noilly-Prat-Sauce. 



Restaurante Puput

Adresse: Calle del Atajo, 1

S´Arracó

Telefon: 971-67 47 03

Öffnungszeiten: Mi - So von 19.30 - 22.30/20 - 23 Uhr (im Sommer)

Mo/Di geschlossen

Der Mallorquiner liebste Kekse

Von Antonia Kuhn
Wenn die Mallorquiner einkaufen, stehen die kleine Kekse aus Inca
kaum auf ihrer Liste: Die Quelitas landen so oder so im Ein- kaufskorb. „Sie haben bei uns eine ähnliche Bedeutung, wie Coca Cola für die Amerikaner“, sagt Miquel Martínez, Produktionschef bei der Firma, die unlängst ihren 150. Geburtstag feierte. „Alle Familien haben Quelitas zu Hause.“
Quelis, wie sie in der Um- gangssprache genannt werden, scheinen ganz einfach unent- behrlich zu sein: Man hat sie in der Vorratskammer, der Schublade des Arbeitstisches, offeriert sie bei Partys, als Zwischen- verpflegung für die Kinder etc. etc. Gegessen werden die kleinen Ovalen allein oder in Begleitung, mit Süßem oder Salzigen; und in mallorquinischen Kochrezepten steht bei den Zutaten statt Paniermehl zerriebene Galletas de Inca. „Inca-Kekse“.
Die ersten dieser Galletas wurden 1853 in der Bäckerei Can Guixe in Inca hergestellt – selbstverständlich manuell. Definiert als „zweifach gebackenes Brot ohne Beigabe von Hefe“, waren sie ihrer Haltbarkeit wegen bevorzugtes Nahrungsmittel für Soldaten und Seeleute. Wie es allerdings kommt, dass die staub- trockenen Dinger auch aus ganz gewöhnlichen, mallorquinischen Haushalten nicht mehr wegzudenken sind, ist und bleibt ein Rätsel.
Die Umstellung von der manuellen auf die auf industrielle Produktion erfolgte erst in den fünfziger Jahren, als nach dem Tod von Firmengründer Jaime Domenech Borràs seine Söhne Jaime und Gabriel das Geschäft in die Hand nahmen. Im Zug der Erneuerungen kamen die kleinen, unscheinbaren Kekse auch zu ihrem glamourösen Namen. Dieser ist Grace Kelly zu verdanken: Die Schauspielerin war zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und eroberte nicht nur das Herz von Fürst Rainier von Monaco sondern stand auch ganz oben in der Gunst des Kino-Publikums. Ihr Name wurde den flugs „mallorquinisiert“– aus Kelly entstand Quely.
Inzwischen sind die Inca-Kekse mit dem fürstlichen Namen auch über die Insel hinaus bekannt. Es gibt sie nicht nur in Katalonien, Murcia, Madrid und Aragon – selbst in Deutschland, Österreich, Frankreich und Portugal weiß man neuerdings, was es mit den Quelitas auf sich hat.